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Gold vor der nächsten Explosion? Warum viele Experten jetzt massiv steigende Kurse für möglich halten

Wenn ein Edelmetall binnen eines Jahres um 54 Prozent zulegt, ist das mehr als ein Marktphänomen. Es ist ein Symptom. Gold hat im Jahr 2025 eindrucksvoll gezeigt, dass es seine Rolle als Krisenbarometer und Schutzinstrument wieder vollständig eingenommen hat. Während viele Anleger noch fragen, ob Kurse jenseits der 4.000-Dollar-Marke nicht bereits „zu hoch“ seien, erreichen die Analystenberichte eine klare Linie: Die Rallye steht nicht vor ihrem Ende. Sie markiert den Anfang einer umfassenden Neubewertung.

UBS erhöht ihre Prognose – und deutet auf strukturelle Risiken hin

Die Schweizer UBS, seit Jahrzehnten eine der wichtigsten Stimmen institutioneller Kapitalmärkte, hat jüngst ihr Kursziel für Gold angehoben. Statt der bisherigen 4.700 Dollar veranschlagt die Bank nun 4.900 Dollar je Feinunze. Diese Anpassung ist bemerkenswert, weil sie aus einer Position der Stärke vorgenommen wird: Die UBS bleibt trotz des hohen Preisniveaus eindeutig im Lager der Goldoptimisten und betont, dass das Edelmetall weiterhin ein verlässlicher Puffer in einem zunehmend fragilen Marktumfeld sei.

Die Begründung der Bank zeigt, wie eindeutig die Signale sind. Die geldpolitische Lage spricht für Gold, weil sinkende Realzinsen und weitere Zinssenkungen der US-Notenbank die Attraktivität des zinslosen, aber wertbeständigen Edelmetalls erhöhen. Gleichzeitig verschärfen sich die geopolitischen Konflikte, die schon seit Jahren Spannungen zwischen den großen Machtblöcken verursachen. Hinzu kommen politische Unsicherheiten rund um die US-Kongresswahlen, die traditionell zu einer Flucht in sichere Häfen führen. Auch die finanzielle Lage der USA spielt eine Rolle: Die rapide wachsende Staatsverschuldung weckt Zweifel an der langfristigen Stabilität des Systems. Parallel dazu zeigt sich, dass die Zentralbanken weltweit ihre Goldbestände ausbauen – ein Hinweis darauf, dass staatliche Institutionen selbst verstärkt auf Sachwerte setzen. Und schließlich geht die UBS davon aus, dass die Schmucknachfrage im Jahr 2026 wieder zunimmt, was zusätzlich kaufkräftige Nachfrage erzeugt.

Ein bemerkenswertes Detail: Selbst das Abwärtsszenario bleibt hoch

Besonders aufschlussreich ist die Einschätzung der UBS im Hinblick auf ein mögliches Rückschlagrisiko. Selbst das pessimistische Szenario sieht den Goldpreis bei 3.700 Dollar. Das ist ein Hinweis darauf, wie robust die strukturellen Treiber des Goldmarkts derzeit sind. Die Bank geht davon aus, dass selbst ein temporärer Rücksetzer kaum tief ausfallen würde, weil die fundamentale Nachfrage und die globalen Unsicherheiten ein stabiles Fundament bilden. Das zeigt, dass nicht der Goldpreis, sondern das internationale Finanzsystem als Risikofaktor betrachtet wird.

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Incrementum: Die eigentlichen Vorreiter sitzen in Liechtenstein

Während große Banken erst in den vergangenen Jahren ihren Ton in Richtung „Gold-Bullenlager“ geändert haben, waren andere Häuser deutlich früher und klarer in ihrer Einschätzung. Die Liechtensteiner Vermögensverwalter von Incrementum AG formulierten bereits im Rahmen ihres „In Gold we Trust“-Reports vor über fünf Jahren Preisziele, die damals als kühn und spekulativ galten. Sie sprachen von 4.800 Dollar bis zum Jahr 2030, als Gold noch bei rund 1.700 Dollar notierte. Darüber hinaus entwickelten sie ein inflationsbasiertes Modell, das bei anhaltender expansiver Geldpolitik Kursniveaus von bis zu 8.900 Dollar möglich erscheinen ließ.

Diese Prognosen wurden lange belächelt. Aber während Großbanken wie JPMorgan, Goldman Sachs, ING und Deutsche Bank erst seit kurzer Zeit klare Kaufempfehlungen aussprechen, wird die frühe analytische Weitsicht von Stöferle und Valek heute zunehmend anerkannt. Mittlerweile schließen sich immer mehr institutionelle Stimmen dem höheren Bewertungskorridor an. Der Chef von JPMorgan, Jamie Dimon, sprach im Oktober sogar von einem möglichen Goldpreis von 10.000 Dollar – ein Wert, der vor wenigen Jahren undenkbar erschien. Auch wenn der Markt nach dieser Aussage kurzfristig konsolidierte, zeigt die Diskussion, wie stark sich das Anlageverständnis verändert hat.

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Warum Analysten ihre Modelle revidieren müssen

Die jüngste Entwicklung am Goldmarkt hat grundlegende Annahmen der Finanzwelt in Frage gestellt. Gold reagiert heute weniger auf die unmittelbare Zinspolitik und stärker auf den schwindenden institutionellen Vertrauensschutz, der traditionelle Finanzanlagen einst stabilisierte. Die Nachfrage der Zentralbanken erreicht historische Höchststände und signalisiert, dass selbst staatliche Akteure zunehmend Zweifel an der Verlässlichkeit geldpolitischer Instrumente hegen. Gleichzeitig ist die weltweite Schuldenlast so stark gestiegen, dass viele Regierungen nur noch mit repressiven Maßnahmen und finanziellen Eingriffen für Stabilität sorgen können – ein Umfeld, das reale Sachwerte systematisch aufwertet. Hinzu kommt der wachsende Einfluss asiatischer und südlicher Volkswirtschaften, die Gold nicht als spekulativen Vermögenswert, sondern als strategische Reserve begreifen. All diese Entwicklungen erzwingen eine Neubewertung des Edelmetalls.

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Warum massive Preissteigerungen realistisch sind

Die UBS-Prognose von 4.900 Dollar liegt damit nicht in einem spekulativen Extrembereich, sondern in einem konservativen Rahmen. Die strukturellen Engpässe in der Goldförderung, die globalen politischen Spannungen, die wachsende Nachfrage der Zentralbanken und die anhaltende Erosion des Vertrauens in schuldenbasierte Währungssysteme sprechen dafür, dass die Dynamik der vergangenen Jahre anhalten könnte. Staaten, Unternehmen und private Anleger erkennen zunehmend, dass Gold nicht abhängig ist von politischen Versprechungen oder geldpolitischer Willkür. In einem Umfeld, in dem sich Risiken verlagern, aber nicht verschwinden, bleibt physisches Edelmetall ein stabiler Anker.

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Gold ist zur systemischen Absicherung geworden

Die Preisanstiege des Jahres 2025 sind kein Ausdruck spekulativer Übertreibung. Sie markieren eine Phase der Umorientierung, in der Gold nicht mehr nur als sicherer Hafen, sondern als Gegengewicht zu einem zunehmend komplexen und fragilen Finanzsystem betrachtet wird. Gold ist nicht länger ein Krisenmetall – es ist eine strategische Versicherung gegen Unsicherheiten, die weit über konjunkturelle Schwankungen hinausgehen. In einer Welt, in der politische Entscheidungen und monetäre Experimente immer größere Spuren hinterlassen, gewinnt der Wert eines unabhängigen, unveränderlichen Sachwerts erneut zentrale Bedeutung. Gold zeigt nicht nur Stärke. Gold zeigt, wie sehr das Vertrauen in das bestehende System unter Druck geraten ist.

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