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Cent-Münzen abschaffen: Runde Sache oder lästiger Kleinkram?

Die einen horten sie in Marmeladengläsern, die anderen werfen sie achtlos in die Schublade: 1- und 2-Cent-Münzen sind in vielen Euro-Ländern unbeliebt. Zu schwer, zu unpraktisch, zu teuer in der Herstellung – und oft nicht einmal nötig. Während einige Mitgliedsstaaten längst zur Preisrundung übergegangen sind, hält insbesondere Deutschland an der feinen Cent-genauigkeit fest. Ein Überblick über den Umgang mit dem Kleingeld in Europa zeigt: Die Münze mag klein sein, doch ihre Bedeutung sorgt für große Unterschiede.

Finnland – Pionier der Rundung

Bereits mit Einführung des Euro 2002 setzte Finnland ein klares Zeichen: Die 1- und 2-Cent-Stücke wurden zwar offiziell eingeführt, aber nie für den Zahlungsverkehr in Umlauf gebracht. Stattdessen greift seither das sogenannte „schwedische Runden“: Der Gesamtbetrag an der Kasse wird auf 0 oder 5 Cent gerundet. Die kleinen Münzen sind zwar gesetzliches Zahlungsmittel, aber faktisch überflüssig.

Niederlande – Schluss mit Kupfer

Auch die Niederlande haben sich früh für eine pragmatische Lösung entschieden. Seit 2004 wird bei Barzahlungen ebenfalls gerundet. Einzelpreise bleiben unverändert, doch an der Kasse wird auf die nächste 5-Cent-Stufe angepasst. Die Ausgabe der kleinen Nominale wurde eingestellt, sie sind aber weiterhin gültig – wenngleich im Alltag kaum noch gesehen.

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Belgien – Von freiwillig zu verpflichtend

In Belgien begann die Rundung 2014 auf freiwilliger Basis. Seit Dezember 2019 ist das Runden bei Barzahlungen auf 5 Cent gesetzlich vorgeschrieben. Die Prägung der kleinen Nominale wurde eingestellt. Im Einzelhandel wird mittlerweile routinemäßig gerundet – mit großer Zustimmung in der Bevölkerung.

Irland – Freiwilligkeit mit Effekt

Irland führte das Runden 2015 ein – allerdings auf freiwilliger Basis. Händler dürfen seither bei Barzahlungen den Gesamtbetrag runden, müssen dies aber nicht tun. Die Entscheidung liegt bei den Beteiligten. Viele Geschäfte nutzen die Regelung, auch weil die Nachfrage nach kleinen Münzen gesunken ist. Produziert werden sie ohnehin nicht mehr.

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Italien – Leises Ende der Kupfermünzen

Italien stellte 2018 die Prägung der kleinen Cent-Beträge ein und führte ebenfalls das schwedische Runden ein. Bei Barzahlungen wird der Gesamtbetrag angepasst. Die alten Münzen bleiben im Umlauf, ebenso wie ausländische Exemplare, doch die Nutzung geht deutlich zurück.

Slowakei – Frischer Wind für die Kassen

Die Slowakei hat das Runden im Jahr 2022 eingeführt. Auch hier wird auf den nächsten 5-Cent-Betrag gerundet, sofern bar gezahlt wird. Ziel ist es, die Kosten der Bargeldlogistik zu senken. Die kleinen Centstücke verschwinden zunehmend aus dem Alltag, auch wenn sie noch offiziell akzeptiert werden.

Estland und Litauen – Der baltische Weg zur Effizienz

Estland wird ab Januar 2025 verpflichtend runden – bereits heute verzichten viele Händler auf das Herausgeben der kleinen Münzen. In Litauen wurde die Empfehlung zum Runden im Mai 2025 offiziell, allerdings bleibt es vorerst freiwillig. In beiden Ländern wird die Prägung der kleinen Centbeträge schrittweise eingestellt.

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Deutschland, Luxemburg, Malta – Präzision als Prinzip

Ganz anders die Lage in Deutschland: Hier gilt weiterhin die volle Preisgenauigkeit – 1- und 2-Cent-Münzen werden aktiv geprägt und verwendet. Argumente wie Preistransparenz, psychologische Preisgestaltung („1,99 Euro“) und Akzeptanz bei den Verbrauchern haben bislang verhindert, dass sich eine politische Mehrheit für das Runden findet. Auch Luxemburg und Malta folgen diesem Kurs.

Europäische Rechtslage – Münzen mit Bestandsschutz

Nach EU-Recht sind 1- und 2-Cent-Münzen vollwertiges gesetzliches Zahlungsmittel. Nationale Regelungen zum Runden sind zulässig, solange die Münzen weiterhin angenommen werden. Ein vollständiges Verbot oder eine einseitige Außerkraftsetzung der kleinen Nominale wäre nur mit Zustimmung auf europäischer Ebene möglich. Die Europäische Zentralbank steht der Beibehaltung der Münzen neutral gegenüber, betont aber, dass eine Harmonisierung der Rundungspraktiken zu begrüßen wäre.

Kleine Münzen, große Unterschiede

Ob als symbolischer Bestandteil des Euro-Systems oder als überholtes Relikt – der Umgang mit 1- und 2-Cent-Münzen offenbart, wie unterschiedlich nationale Kulturen mit Fragen des Zahlungsalltags umgehen. Während einige Länder bereits Fakten geschaffen haben, wird andernorts noch über mögliche Abschaffungen diskutiert. Fest steht: Die Entscheidung über die Zukunft der kleinen Nominale ist mehr als eine technische Frage – sie berührt die Identität des europäischen Geldverkehrs.

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